
“Der Anerkennungsprozess braucht mehr digitale Lösungen”
Interview mit Carlos Meza, Sales Manager lingoking
Carlos Meza, Sales Manager bei lingoking, beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Anerkennung internationaler Fachkräfte in Deutschland. Im Interview erzählt er, welche Hürden das Verfahren birgt, wie Digitalisierung helfen kann und wie lingoking das Verfahren bereits erleichtert.

Berufsanerkennung:
Bürokratischen Hürden und die Hoffnung auf Digitalisierung
Carlos Meza: Ich komme eigentlich aus Mexiko und bin 2012 nach Deutschland gekommen, um hier Politikwissenschaften zu studieren. Während der Pandemie habe ich neben meinem Studium fast zwei Jahre als Pflegehelfer gearbeitet und danach als Integrationsmanager bei einer Recruiting Agentur. Nun bin ich Sales Manager bei lingoking und versuche hier vor allem Kliniken für unsere digitale Übersetzungslösung zu begeistern. Denn genau das ist es, was der Anerkennungsprozess braucht: Mehr digitale Lösungen.
Carlos Meza: Zuerst bin ich bei meiner Tätigkeit als Pflegehilfskraft mit der Berufsanerkennung in Berührung gekommen. Denn ich konnte hier nicht nur wertvolle Erfahrung in der Pflege sammeln, sondern habe auch mitbekommen, wie meine internationalen Kolleg:innen den Weg der Anerkennung in Deutschland gehen mussten.
Das führte mich zu meinem Job als Integrationsmanager bei einer Recruiting Agentur. Hier habe ich Pflegekräfte aus verschiedenen Ländern durch das Anerkennungsverfahren begleitet und hautnah erlebt, welche Herausforderungen der Anerkennungsprozess birgt.
Seitdem hat mich das Thema “Anerkennung internationaler Talente” nicht mehr losgelassen, vor allem die Digitalisierung der einzelnen Prozessschritte, damit sich alle Beteiligten wieder auf das Wichtigste konzentrieren können: Eine gelungene Integration unserer internationalen Talente.
Carlos Meza: Bei der Anerkennung sind aktuell sehr viele verschiedene Akteure involviert. Beim beschleunigten Fachkräfteverfahren und bei der Fast Lane in Bayern wurde der Prozess bereits optimiert und zentralisiert, aber eben nicht im Regelprozess und auch nicht in allen Bundesländern.
Außerdem gibt es sehr viele verschiedene formale Vorgaben im Anerkennungsprozess, die sich auch noch je nach Bundesland unterscheiden. Wenn man als internationales Talent diese bürokratischen Hürden aus seiner Heimat nicht kennt und die Sprache noch nicht perfekt beherrscht, kann diese Komplexität zu großen Problemen führen.
Eine weitere Herausforderung ist der Rückstand bei der Digitalisierung: In den meisten Bundesländern findet der Anerkennungsprozess nach wie vor fast ausschließlich in Papierform und ohne digitale Unterstützung statt.
Carlos Meza: Vor allem die bereits angesprochenen bürokratischen Hürden stellen eine große Herausforderung dar. Diesen hohen Grad an Bürokratisierung kennen die meisten internationalen Talente nicht aus ihren Herkunftsländern. Das sogenannte Behördendeutsch ist bereits für Deutschsprechende nicht ganz einfach zu verstehen, wie schwer muss es dann erst für Menschen sein, die gerade erst Deutsch lernen? Hinzu kommen oft noch interkulturelle Unterschiede.
Carlos Meza: Beglaubigte Übersetzungen, die von den deutschen Behörden anerkannt werden, sind essentiell für die Beantragung des Feststellungsbescheids. Ohne die notwendigen Übersetzungen der Dokumente ist der Antrag nicht vollständig und kann nicht bearbeitet werden. Eine beglaubigte Übersetzung, die nicht von den deutschen Behörden anerkannt wird, führt ebenfalls dazu, dass der Antrag nicht vollständig ist.
Daher ist es enorm wichtig, beglaubigte Übersetzungen von Dokumenten vorweisen zu können, die auch von den Behörden anerkannt werden. Und hier kommt lingoking ins Spiel. Unsere beglaubigten Übersetzungen werden ausschließlich von vereidigten Übersetzer:innen angefertigt und werden daher garantiert von allen deutschen Behörden anerkannt. Außerdem lassen sich Übersetzungen bei uns ganz einfach mit nur wenigen Schritten bestellen.
Carlos Meza: Ein erster guter Schritt für die Beschleunigung des Anerkennungsprozesses ist die Zentralisierung der Anlaufstellen, wie beim beschleunigten Fachkräfteverfahren oder bei der Fast Lane. Dies sollte für alle Berufe, in allen Bundesländern und für alle Anerkennungsverfahren umgesetzt werden.
Noch schneller würde der Prozess allerdings laufen, wenn die Schritte digitalisiert werden würden. Es gibt beispielsweise bereits die Möglichkeit, beglaubigte Übersetzungen mit QES (qualifizierte elektronische Signatur) zu erstellen. Die beglaubigte Übersetzung wird dann nicht per Post versendet, sondern ganz einfach digital. Wenn man dann noch die weiteren Postwege für das Einsenden der Dokumente, den Erhalt des Bescheids etc. sparen und diese Schritte digitalisieren würde, so könnte man den Prozess um mehrere Wochen verkürzen.
Die so entstandenen freien Kapazitäten und Ressourcen könnten nun an anderen, kritischeren Stellen eingesetzt werden, zum Beispiel für die Integration, für den Spracherwerb oder für Qualifizierungsmaßnahmen.
lingoking:
Die digitale Lösung für beglaubigte Übersetzungen im Anerkennungsprozess
Carlos Meza: Unsere Kund:innen berichten davon, dass sie pro Auftrag bis zu einer Stunde sparen. Das liegt zum einen daran, dass nicht mehr eigenständig nach passenden verfügbaren Übersetzer:innen gesucht werden muss. Nachdem die Bestellung bei lingoking abgeschlossen ist, sucht unsere Plattform automatisch nach passenden Übersetzer:innen für die Aufträge.
Carlos Meza: Unser Übersetzer:innen-Team besteht aus Inhouse-Übersetzer:innen, die direkt bei uns angestellt sind und aus unserer Plattform mit freiberuflichen Übersetzer:innen. Unsere Inhouse-Übersetzer:innen durchlaufen einen ganz normalen Bewerbungsprozess und müssen ihre Vereidigung anhand der Bestallungsurkunde nachweisen können. Alle vereidigten Übersetzer:innen auf unserer Plattform müssen ebenfalls alle erforderlichen Unterlagen ihrer Qualifikationen und ihre Bestallungsurkunde bei uns einreichen. Diese werden geprüft und unter Umständen muss zusätzlich eine Probeübersetzung eingereicht werden. Erst wenn die Prüfung der Übersetzer:innen abgeschlossen ist, werden diese auf unserer Plattform freigeschaltet und können dann Übersetzungen annehmen.
Carlos Meza: Damit beglaubigte Übersetzungen bei Behörden und Ämtern in Deutschland anerkannt werden, müssen diese zwingend von vereidigten Übersetzer:innen erstellt werden. Wir garantieren, dass alle beglaubigten Übersetzungen ausschließlich von unseren vereidigten Übersetzer:innen angefertigt werden. So können wir Ihnen auch garantieren, dass alle beglaubigten Übersetzungen von lingoking bei allen Behörden und Ämtern in Deutschland anerkannt werden.
Carlos Meza: Zum einen erstellen wir beglaubigte Übersetzungen, die garantiert anerkannt werden. Diese können in wenigen Schritten bestellt werden. Den Rest erledigen wir. Unsere Kund:innen sparen sich so erheblich Zeit und Aufwand.
Zum anderen können Kliniken und Pflegeeinrichtungen unseren Defizitbescheid-Service buchen. Hierbei kümmern wir uns um die Beantragung des Defizitbescheids. Wir prüfen alle Unterlagen, übersetzen und beglaubigen alle notwendigen Dokumente und reichen die Unterlagen schließlich ein. Wir kümmern uns sogar um die Kommunikation mit Behörden.