Auswahl der richtigen Recruiting Agentur
Sie überlegen, für die Rekrutierung von medizinischem Personal eine Recruiting Agentur zu beauftragen? Recruiting Agenturen haben sehr viel Erfahrung mit der Rekrutierung internationaler Fachkräfte. Sie wissen, welche Qualifizierungen aus welchen Ländern Erfolg auf Anerkennung in Deutschland haben, kennen sich mit Vorgaben zu Visum und Anerkennung aus und bereiten Fachkräfte oft schon im Heimatland auf die Einwanderung nach Deutschland vor.
Aber worauf sollten Sie bei der Auswahl der richtigen Recruiting-Agentur achten? Wir stellen Ihnen die wichtigsten Kriterien vor.
Staatliche oder private Vermittlung?
Bei der Rekrutierung internationaler Fachkräfte haben Sie grundsätzlich zwei Optionen: die Vermittlung über die Bundesagentur für Arbeit (staatlich) oder über private Recruiting-Agenturen.
Wenn Sie sich für eine privatwirtschaftliche Vermittlung entscheiden, sollten Sie das Leistungsspektrum der verschiedenen Agenturen beachten. Auch wenn Sie bereits Bewerbungen internationaler Kandidat:innen erhalten, kann eine Personalvermittlung helfen, vielversprechende Kandidat:innen zu identifizieren und den Rekrutierungsprozess effizienter zu gestalten.
Ethische Standards
Bei der Rekrutierung internationaler Fachkräfte ist es vor allem wichtig, ethische Standards einzuhalten. In den letzten Jahren wurden in diesem Bereich viele Richtlinien entwickelt, die Recruiting Agenturen einhalten sollten. Eine gute Agentur erkennt man daran, dass sie diese Richtlinien befolgt.
Ein guter Orientierungspunkt sind beispielsweise die IRIS-Prinzipien. Diese sind unterteilt in zwei übergeordnete und fünf spezifische Grundsätze:
- Übergeordnet: Achtung der Gesetze, Grundprinzipien und Rechte am Arbeitsplatz; Einhaltung ethischer und beruflicher Verhaltensregeln
- Spezifisch: Achtung der Freizügigkeit, der Transparenz der Arbeitsbedingungen, der Vertraulichkeit und des Datenschutzes, des Zugangs zu Rechtsmitteln
Bei der Rekrutierung von Gesundheits- und Pflegepersonal ist es außerdem wichtig zu wissen, dass es Länder gibt, aus denen generell nicht nach Deutschland vermittelt werden darf. Dazu gibt die Bundesagentur für Arbeit weitere Informationen.
Gütesiegel „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“
Damit Sie nicht lange nachforschen müssen, ob eine Agentur die erforderlichen Grundsätze erfüllt, gibt es für die Pflegebranche das Gütesiegel “Faire Anwerbung Pflege Deutschland”. Wenn eine Agentur dieses Siegel trägt, wurde geprüft, ob sie alle ethischen Grundsätze der fairen Anwerbung erfüllt. Diese unabhängige Prüfung wird in regelmäßigen Abständen wiederholt.
Das Gütesiegel ist ein staatliches Siegel der Bundesrepublik Deutschland. Inhaberin des Siegels ist das Bundesministerium für Gesundheit. Hier finden Sie alle geprüften Unternehmen.
Mitgliedschaft in einem Verband oder Personaldienstleisternetzwerk
Neben Gütesiegeln ist eine Mitgliedschaft in einem relevanten Verband ein weiteres Qualitätsmerkmal. Für die Mitgliedschaft im Bundesverband internationale Fachkräftegewinnung e.V. (bvifg) müssen spezielle Qualitätskriterien der Anwerbung internationaler Fachkräfte erfüllt werden. Auch die Mitgliedschaft im Gesamtverband der Personaldienstleister ist ein Indikator für eine Agentur, die hohe Qualitätsanforderungen erfüllt.
Transparenz
Transparenz ist bei der Auswahl der richtigen Recruiting-Agentur unerlässlich. Achten Sie darauf, dass die Agenturen folgende Informationen klar und verständlich bereitstellen:
- Einen klaren Verhaltenskodex
- Umfassende Informationen zur Anwerbung
- Für alle Parteien verständliche und gegebenenfalls mehrsprachige Verträge
Zudem sollte die Agentur leicht erreichbar sein – sei es per E-Mail, Telefon oder über andere Kanäle.
Employer-Pays Prinzip
Seriöse Personalvermittlungen verfolgen das Employer-Pays-Prinzip. Das heißt, Bewerber:innen sollten keine Agentur-Kosten bei der Anwerbung entstehen. Die Kosten der Anwerbung tragen somit die Arbeitgeber:innen.
Weitere Tipps für Sie als Arbeitgeber:in
- Übernahme der Rekrutierungskosten: Auch als Arbeitgeber:in sollten Sie das Employer-Pays-Prinzip verfolgen und die Kosten für die Anwerbung übernehmen.
- Mehrsprachige Arbeitsverträge: Stellen Sie sicher, dass Arbeitsverträge in einer für alle Parteien verständlichen Sprache vorliegen.
- Branchenübliche Bezahlung: Auch internationale Fachkräfte sollten eine faire und branchenübliche Bezahlung erhalten. Wenn dies nicht der Fall ist, kann das im Zweifel dazu führen, dass Fachkräfte wieder abwandern.
- Unterstützung bei Einwanderung, Integration und Sprachförderung: Als Arbeitgeber:in sollten Sie Fachkräfte bei der Einwanderung unterstützen. Dies beinhaltet beispielsweise die Wohnungssuche, Behördengänge, usw. Stellen Sie Fachkräften am besten eine:n feste:n Ansprechpartner:in zur Seite. Integration beginnt bereits im Herkunftsland. Informationen zum Leben und Arbeiten in Deutschland, interkulturelle Kurse und Sprachförderung sollten vor der Einwanderung bereitgestellt werden. Fördern Sie Fachkräfte nachhaltig und bieten Sie auch nach der Ankunft in Deutschland weitere Sprachkurse an. Mentor:innen-Programme helfen bei der Integration in Deutschland.
- Offene Unternehmenskultur: Der Grundstein für eine funktionierende Integration ist eine offene Unternehmenskultur. Diese sollten Sie bereits vor der Entscheidung, internationale Fachkräfte zu rekrutieren, pflegen und leben.
- Gute Feedback-Kultur: Eine gute Feedback-Kultur hilft, Missverständnisse zu vermeiden und die Bindung der Fachkräfte langfristig zu sichern. Sprechen Sie offen mit Ihren Mitarbeitenden. Was läuft gut? Wo benötigen sie Unterstützung? Feedback geht immer in beide Richtungen: Geben nicht nur Sie Feedback, sondern lassen Sie sich auch selbst Feedback geben.
Unsere Partner:innen mit Gütezeichen
- Ankaadia GmbH
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- TalentOrange
- Lingoda GmbH (Online-Sprachschule)
Über die Autorin
Katharina Weckend, Content & SEO Managerin
Katharina arbeitet seit diesem Jahr bei lingoking als Content und SEO Managerin. Sie ist verantwortlich für die Content- und SEO-Strategie und schreibt Texte für die Website, den Ratgeber und andere Medien von lingoking. "Ich freue mich, in unserem Rategeber Wissen weiterzugeben und so zu helfen, Sprachbarrieren weiter einzureißen."
