Krankenpflegerin hält Hand einer älteren Person
Internationale Fachkräfte

Pflegenotstand: Auswirkungen & Lösungen

Katharina Weckend | 20.07.2025

In einer Branche ist der Fachkräftemangel besonders deutlich spürbar – in der Pflege. Man spricht auch vom sogenannten Pflegenotstand. Zum einen fehlen in der Pflege besonders viele Fachkräfte, zum anderen gibt es auch heute schon in dieser Branche besonders viele Fachkräfte aus dem Ausland.  

 

Welche Auswirkungen der Pflegenotstand hat und welche Lösungen es gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Inhalte

Pflegenotstand: Gründe

Die Gründe für den Pflegenotstand sind, wie beim Fachkräftemangel, der demografische Wandel in Deutschland sowie die fehlende Attraktivität von Pflegeberufen.

Überalterung der Gesellschaft

Die geburtenstarken Babyboomer führen zu einer Überalterung der Gesellschaft. Dadurch werden zum einen immer mehr Arbeitskräfte in der Pflege benötigt, zum anderen verlassen nun sehr viele Menschen innerhalb kürzester Zeit den Arbeitsmarkt und gehen in Rente. Diese Lücke können die geburtenschwächeren Folgegenerationen nicht schließen.

Pflegeberufe weniger attraktiv

Außerdem haben Pflegeberufe längst an Attraktivität verloren. Hohe Belastung, geringe Gehälter, Schichtarbeit – viele junge Menschen entscheiden sich heute gegen eine Ausbildung in der Pflege. Und diejenigen, die diese Berufe ausüben, sind oft unzufrieden, schulen um oder suchen sich andere – flexiblere – Jobs.  

 

Flexibilität ist ein immer wichtiger werdendes Thema – vor allem für berufstätige Mütter. Die mangelnde Flexibilität in Pflegeberufen führt dazu, dass viele Frauen nach der Geburt ihrer Kinder nicht wieder in den Beruf zurückkehren können. Das ist fatal, denn die Pflegebranche wird hauptsächlich von Frauen getragen. Etwas mehr als vier von fünf Erwerbstätigen in der Pflege sind Frauen, so eine Studie der Bundesagentur für Arbeit.* Gleichzeitig übernehmen immer noch mehr Frauen als Männer den Großteil der Kinderbetreuung und Familienarbeit. Nachtdienst, Früh- und Spätschicht, Tagdienst – das starre Arbeitszeitmodell der Schichtarbeit ist für viele Familien und vor allem auch alleinerziehende Mütter schlichtweg nicht machbar. Hier müsste es flexiblere Arbeitszeitmodelle geben.

Auswirkungen

Die Auswirkungen des Pflegenotstands sind deutlich spürbar, vor allem für Menschen, die in diesem Bereich arbeiten oder auf Pflege angewiesen sind.  

 

Das Arbeiten in Pflegeberufen hat sich über die Jahre sehr verändert. Es gibt immer weniger Personal und immer mehr Aufgaben. Oft müssen heute in der gleichen Zeit mehr Menschen gepflegt werden als noch vor ein paar Jahren. Das führt zu Überlastung, Krankheitsausfällen, Kündigungen, was wiederum zu Mehrarbeit und Überstunden führt. Auch die Vergütung ist der Belastung und der Verantwortung im Beruf nicht angemessen. Das alles führt zu Unzufriedenheit. Immer weniger Menschen möchten in Pflegeberufen arbeiten. Schon seit längerer Zeit schaffen Fachkräfte aus dem Ausland hier Abhilfe. Gäbe es sie nicht, würde sich kaum eine Pflegeeinrichtung aufrechterhalten können.

 

Unter dem Personalmangel leiden aber auch Patient:innen und Bewohner:innen. Vor allem Menschen, die langfristig in Pflegeeinrichtungen leben, erhalten zwar noch die notwendige Pflege und medizinische Versorgung, doch für den Menschen, für Gespräche und spezielle Fürsorge ist oft nur noch wenig Zeit. Darunter leiden oft vor allem alte Menschen, die in Pflegeheimen teils vereinsamen.

Lösung

Doch welche Lösungsansätze gibt es, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken? Zum einen wurde die Pflegefachkraftquote von 50 Prozent aufgeweicht. Das bedeutet, dass nun mehr Pflegehilfskräfte beschäftigt werden dürfen. Diese dürfen bei der Grundpflege unterstützen, Blutzucker messen, Medikamente geben, beim Anziehen helfen, etc. Dies soll die Pflegefachkräfte entlasten, die sich auf alle Aufgaben konzentrieren können, die nur sie erledigen dürfen.

 

Außerdem sollte weiterhin auf Fachkräfte aus dem Ausland gesetzt werden. Die Pflegebranche ist das beste Beispiel, wie gut das funktionieren kann und welchen wichtigen Beitrag Fachkräfte aus dem Ausland für unsere Gesellschaft leisten können. Sie sind heute aus der Pflegebranche gar nicht mehr wegzudenken. Denn ohne sie wäre jede Pflegeeinrichtung extrem dünn besetzt und nicht mehr tragbar.

Autorin

Katharina Weckend, Content & SEO Managerin

Katharina arbeitet seit diesem Jahr bei lingoking als Content und SEO Managerin. Sie ist verantwortlich für die Content- und SEO-Strategie und schreibt Texte für die Website, den Ratgeber und andere Medien von lingoking. "Ich freue mich, in unserem Rategeber Wissen weiterzugeben und so zu helfen, Sprachbarrieren weiter einzureißen."

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