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Internationale Fachkräfte

Den Unterschied machen: Psychosoziale Unterstützung für Pflegekräfte

Katharina Weckend | 12.10.2025

Pflegekräfte leisten jeden Tag einen enormen Beitrag für unsere Gesellschaft. Sie kümmern sich um uns, wenn wir am verletzlichsten sind und Hilfe benötigen. Dabei erleben sie jedoch nicht nur, wie Menschen wieder gesund werden. Pflegekräfte sind leider auch mit vielen für sie traumatischen Erlebnissen konfrontiert. Das ist besonders in der Ausbildung oder als Berufsanfänger:in sehr belastend, aber auch erfahrene Pflegekräfte können an ihre persönlichen Grenzen stoßen.

 

Wichtig ist es hier, als Arbeitgeber:in Hilfestellung anzubieten, damit sich diese traumatischen Erlebnisse nicht verfestigen und zur persönlichen Belastung werden. Daher sollten Sie sich als Arbeitgeber:in unbedingt mit dem Thema psychosoziale Unterstützung beschäftigen. Wie Sie erkennen können, ob Ihre Mitarbeiter:innen oder Kolleg:innen einer extremen psychischen Belastung ausgesetzt sind, was sie tun können und warum psychosoziale Unterstützung so wichtig ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist psychosoziale Unterstützung?

Psychosoziale Unterstützung soll Pflegekräften und Ärzt:innen dabei helfen, außerordentliche Belastungssituationen im Beruf zu verarbeiten. Das kann ein Todesfall, eine Gewalterfahrung, eine schlimme Diagnose und vieles andere sein. All diese Situationen können dazu führen, dass Pflegekräfte und Ärzt:innen an ihre persönlichen Grenzen stoßen. Bei der psychosozialen Unterstützung (PSU) erfahren Betroffene, wie sie mit der aktuell belastenden Situation umgehen können, wie sie sich vielleicht künftig präventiv besser schützen können und wie sie handlungsfähig bleiben. Manchmal hilft es aber auch einfach, dass jemand zuhört, die oder der diese Situationen nachvollziehen kann.

Was sind Signale einer psychischen Belastung?

Nicht jede:r ist in der Lage, sich einzugestehen, dass er oder sie Hilfe benötigt. Genau deshalb ist es wichtig, frühzeitige Signale bei Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen zu erkennen.

 

Zu den Symptomen einer psychischen Belastung zählen Konzentrationsschwierigkeiten, Gereiztheit, Angstzustände, Nervosität, Stimmungsschwankungen, Wutausbrüche, häufige Krankheiten, Müdigkeit, Erschöpfung. Natürlich können diese Symptome auch andere Gründe haben. Sollten Ihnen bei eine:r Mitarbeiter:in oder Kolleg:in solche Symptome auffallen und sie vielleicht sogar wissen, dass die Person erst kürzlich etwas Traumatisches erlebt hat, sprechen Sie sie darauf an. Seien Sie sensibel, hören Sie zu und seien Sie offen. Suchen Sie gemeinsam nach Lösungsansätzen.

Was können Arbeitgeber:innen tun?

Offene Kommunikation

Pflegen Sie eine offene Kommunikation. Mitarbeiter:innen sollten offen mit Problemen und Herausforderungen auf Sie zugehen können. Das geht aber nur, wenn Sie ihnen Sicherheit vermitteln. Mit einer offenen Kommunikation legen Sie den Grundstein dafür, dass sich Belastungen erst gar nicht manifestieren.

Austausch im Team

Sie können aber auch den regelmäßigen Austausch im Team fördern. Bieten Sie wöchentliche Gesprächsrunden an – ob innerhalb oder außerhalb des Arbeitsumfelds. Dieser Austausch unter Kolleg:innen hilft, sich verstanden zu fühlen, da alle vor ähnliche Herausforderungen gestellt werden. Vielleicht können andere Teammitglieder bereits wichtige Tipps weitergeben, wie man mit belastenden Situationen umgeht.

Peers ausbilden

Bilden Sie Mitarbeiter:innen zu sogenannten “Peers” aus. Diese sind in Ihrer Einrichtung die erste Anlaufstelle für Kolleg:innen bei belastenden Situationen. Aber warum eigene Mitarbeiter:innen zu Peers ausbilden? Manche Menschen vertrauen sich lieber Menschen an, die sie bereits kennen, in diesem Fall ihren Kolleg:innen. Dieser Kontakt auf Augenhöhe kann die Hemmschwelle senken. Andere wiederum wollen sich lieber anonym helfen lassen. In solchen Fällen kann die PSU-Helpline weiterhelfen. Dort erhalten Pflegekräfte kostenlose und anonyme Hilfe. Machen Sie am besten auf dieses Angebot aufmerksam.

Warum ist psychosoziale Unterstützung wichtig?

Die psychosoziale Unterstützung für Pflegekräfte und Ärzt:innen ist essentiell, damit diese mental gesund ihren Job ausüben können.

 

Zudem macht es Sie als Arbeitgeber:in im Kampf um heiß umworbene Fachkräfte attraktiver. Es zeigt, dass Sie sich um Ihre Mitarbeitenden kümmern und sich um deren Wohlbefinden sorgen. Genau das kann den entscheidenden Unterschied machen!

Über die Autorin

Katharina Weckend, Content & SEO Managerin

Katharina arbeitet seit diesem Jahr bei lingoking als Content und SEO Managerin. Sie ist verantwortlich für die Content- und SEO-Strategie und schreibt Texte für die Website, den Ratgeber und andere Medien von lingoking. "Ich freue mich, in unserem Rategeber Wissen weiterzugeben und so zu helfen, Sprachbarrieren weiter einzureißen."

Porträt von Katharina, Content Managerin bei lingoking